
Die Kriegsgräberstätte in Lebach ist ein exemplarischer Lernort zu unterschiedlichen Aspekten der NS-Geschichte sowie der Zeit unmittelbar nach Kriegsende. Von 2017 bis 2019 wurde die Kriegsgräberstätte von der Volksbund Arbeitsgruppe „Die Lebacher“ saniert und von den Lebacher Gymnasien, dem „Historischen Verein Lebach“ und dem Volksbund, Landesverband Saar, methodisch-didaktisch aufbereitet. Ziel ist es, mit jungen Menschen geschichtspolitischen wie erinnerungsdidaktischen Fragen nachzugehen, um die Nachhaltigkeit derartiger Vermittlungsprozesse entscheidend zu erhöhen.
Selbst entdecken, forschend lernen

Die Schülerinnen und Schüler erhalten kein fertiges Geschichtsbild, sondern können eigenständig erforschen und entdecken. Mittels eines zentralen Lageplans auf der Kriegsgräberstätte ist die topografische Orientierung für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler jederzeit möglich. Des Weiteren befindet sich auf einer Stele eine allgemeine Information über Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter; auf vier weiteren Stelen, die neben ausgewählten Kriegsgräbern stehen, sind Kurzbiografien zu finden. Sie stehen exemplarisch für viele ähnliche Schicksale. Hier können sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig über den Lebensweg des dort Liegenden informieren und seine Lebensumstände erkunden. Via QR-Code kommen sie direkt auf die eigens dafür geschaffene Homepage (s. unten), die neben einem didaktischen Konzept auch historische Quellen wie Fotos, Dokumente, Pläne und Karten sowie schriftliche Aufzeichnungen bereitstellt.
Die Biografien sollen die Aspekte und Facetten lokaler Geschichte etwa zu politischer Verfolgung, Zwangsarbeit, Kriegsgefangenschaft, aber auch das Leid der Zivilbevölkerung vermitteln. Die individuelle Forschung auf der Kriegsgräberstätte ermöglicht eine große Nachhaltigkeit der historischen Erkenntnisse. Auch eine anschließende Projektpräsentation ist möglich. Der forschend-entdeckende Ansatz erlaubt Sozialformen wie Gruppen-, Partner- oder Plenumsarbeit.
Besuchen Sie die Homepage vom Lernort Lebach:
Vorschläge und Projektmöglichkeiten
Verknüpfen lässt sich der Lernort mit den Stolpersteinen in Lebach, die auf die Schicksale verfolgter und ermordeter Naziopfer hinweisen (dokumentiert vom Historischen Verein Lebach: hv-lebach.de).
Des Weiteren lohnt sich ein Besuch des Kasernenkomplexes in der Dillinger Straße 67 (heute Sitz des Kepler Gymnasiums). Dort befanden sich das Reserve-Lazarett und ab 1945 eines der zentralen UNO-Flüchtlingslager in der Region für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Im Arrestkeller der Kaserne sind bis heute Graffiti von Ostarbeiterinnen und Ostarbeitern zu sehen.
Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler
- kritisches Auseinandersetzen mit der Geschichte und historischen Quellen
- Reflexion des eigenen Geschichtsverständnisses
- Wahrnehmung und Wertschätzung unserer heutigen demokratischen Werte
- Einsatz für Frieden, Freiheit und Wahrung der Menschenrechte