Tausche Spende gegen ausführliche Infos über den Volksbund
Nach der theoretischen Einführung werden Gruppen gebildet: in der Regel eine Soldatin oder ein Soldat und zwei bis drei Schülerinnen oder Schüler. Stabsunteroffizier (SU) Jörg von der StFmKp bildet ein Quartett mit den Schülerinnen Lena Groß, Amy Kade und Michaela Speth. Zunächst stellt er sich vor und erläutert, wie er beim Sammeln vorgeht: Er grüßt die Menschen freundlich und höflich und erklärt, dass er für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Spenden sammele und dies eine gemeinsame Aktion von Bundeswehr und Gymnasium am Stadtgarten sei. Die meisten Menschen kennen den Volksbund und auch die charakteristischen Sammeldosen. Der Anblick von jungen Schülerinnen zusammen mit einem Soldaten ist für viele jedoch selten, weshalb sie neugierig und offen sind. Möchte jemand spenden, hilft SU Jörg gerne dabei, die Geldscheine zu rollen, damit sie in die Dose passen. Wenn jemand nichts spenden wolle, wünsche er einen angenehmen Tag und gehe weiter. Auf Diskussionen, gerade auch über die Bundeswehr oder die aktuelle politische Lage, gehe er gar nicht ein, so Jörg.
Da die Sammelaktion im Innenstadtbereich von Saarlouis durchgeführt wird, geht die kleine Gruppe auch in viele Geschäfte. Manch ein Ladeninhaber kommt schon direkt mit einem Geldschein hinter dem Tresen hervor, um ihn in die Sammeldose zu werfen. Wer eine Spendenbescheinigung wünscht, wird mit Adresse und Spendenbetrag in eine Tabelle eingetragen. Auch das übernimmt SU Jörg gewissenhaft und erklärt, dass die Bescheinigung im Nachgang zur Sammlung per Post verschickt wird.
Die Schülerinnen haben keine Scheu, fremde Menschen anzusprechen. Sie wechseln sich an den Wohnhäusern mit Klingeln und Sprechen ab. Wenn mehrere Klingeln vorhanden sind, werden alle parallel gedrückt. Den Tipp, auf diese Weise Zeit zu sparen, gab SU Jörg den Schülerinnen. Viele Menschen seien um diese Tageszeit bei der Arbeit oder unterwegs, so der Soldat. Manchmal öffnet jemand weiter oben ein Fenster und fragt, worum es gehe, manchmal kommt jemand mit Kochschürze ins Treppenhaus und übergibt augenzwinkernd und ohne viele Worte eine Spende. Auf konkretere Rückfragen hin referiert SU Jörg ausführlich über den Volksbund und nennt einige Fakten. Er sammelt bereits zum neunten Mal und kann auch aus eigener Erfahrung von Kriegsgräberpflegeeinsätzen, beispielsweise in Polen, berichten. Das überzeugt die Saarlouiserinnen und Saarlouiser. Man merkt, dass die Menschen sofort einordnen können, worum es geht, und gerne spenden.