Meldungen aus dem Landesverband Saar
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Unsere Lehrfahrt nach Verdun

Eine Schülerin berichtet

Jugendliche stehen in einer unregelmäßigen Reihe vor einem großen Gebäude und schauen durch Fenster am Boden hinein und unterhalten sich

Die Schülerinnen und Schüler schauen vorsichtig durch die Fenster des Beinhauses: dahinter verbergen sich Knochen von unidentifizierten Gefallenen Deutschlands und Frankreichs. Volksbund/L. Heinen-Krusche

Alisa Klet, Schülerin der 9. Klasse des Johannes-Kepler-Gymnasiums Lebach, nahm Anfang Mai an einer Fahrt nach Verdun unter Leitung unserer Bildungsreferentin Lilian Heinen-Krusche teil. Im Nachgang schrieb sie einen Bericht darüber, den wir hier veröffentlichen:

Am frühen Morgen trafen wir uns, wie vereinbart, an der Bushaltestelle. Gespannt auf die Fahrt warteten wir auf den Bus. Als er schließlich kam, stiegen wir ein und machten uns auf den Weg.

Die Fahrt dauerte etwa drei Stunden. In Verdun angekommen, befanden wir uns die ganze Zeit über auf dem ehemaligen deutsch-französischen Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs.

Unsere erste Station war das Mémorial de Verdun. Bevor wir es betraten, wurden wir durch das zerstörte Dorf Fleury-Devant-Douaumont mit vielen Denkmälern geführt. Uns wurde erklärt, dass wir die Wege nicht verlassen dürfen, da sich in der Umgebung noch immer Blindgänger befinden. Das machte uns bewusst, wie präsent die Vergangenheit hier noch ist.

Im Mémorial hatten wir eine Stunde Zeit, um uns umzusehen. In dieser Zeit lernten wir viel über die Ereignisse des Ersten Weltkriegs, wie z. B. über das Leben der Soldaten, die Kämpfe und die enormen Auswirkungen auf Europa.

Anschließend fuhren wir weiter zum Beinhaus. Durch die Fenster konnten wir die vielen Knochen von den Soldaten sehen und konnten nicht wirklich realisieren, dass das echte Menschenknochen waren.

Dann gingen wir zu dem riesigen Soldatenfriedhof, der sich direkt daneben befand. Dort sahen wir sowohl christliche als auch muslimische Gräber. Dies erinnerte uns daran, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion ihr Leben in diesem Krieg verloren hatten. Zwischen den Gräbern konnte man sogar noch Granatsplitter erkennen.

Unsere letzte Station war das Fort Douaumont. Dort lernten wir viel über das Leben der Soldaten im Inneren des Forts. Es war kalt, feucht und eng, also kaum vorstellbar, dass hier Menschen ohne richtige Hygiene gelebt haben.

Am Ende des Tages stiegen wir wieder in den Bus und fuhren wieder zurück nachhause mit einem tieferen Verständnis für die Geschichte und mit dem Bewusstsein, wie wichtig Frieden ist.

Text: Alisa Klet, Klasse 9b des Johannes-Kepler-Gymnasiums, Lebach

Mai 2025

Vielen Dank für diesen persönlichen Bericht!

Lilian Heinen-Krusche Bildungsreferentin