Meldungen aus dem Landesverband Saar
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Scheckübergabe an einem außergewöhnlichen Ort

700-Euro-Spende an den Volksbund durch Buchverkauf

Werner Hillen (rechts) nimmt inmitten der Höckerlinie den Scheck von Hermann Kiefer entgegen. Volksbund/LV Saar

Wenige dürften ein so tiefes Wissen über die Geschichte der Kämpfe am Orscholz-Riegel im Februar 1945 haben wie die Orscholzer Namensvettern Peter und Hermann Kiefer. Der ehemalige Ortsvorsteher Hermann Kiefer hat in Zusammenarbeit mit dem Autor Peter Kiefer ein Buch über die letzten Kriegstage im Saarland veröffentlicht. Beide, selbst als 5jährige Augenzeugen der Schlacht um den Orscholz-Riegel geworden, haben in der ganzen Region Kontakte genutzt und geknüpft, um möglichst viele Berichte sammeln zu können.

Aber auch Sprachgrenzen und tausende Kilometer Distanz hielten sie nicht auf: Erstmals liegen die Berichte der am Orscholz-Riegel eingesetzten US-amerikanischen Einheiten in deutscher Übersetzung vor – ein interessanter Kontrast zu den deutschen offiziellen Kriegsberichten und in dieser Ausführlichkeit sicherlich ein Unikat.

Über das Buch selbst und über tragische Details aus der Lebensgeschichte der Menschen in der Kampfzone berichtete die SZ bereits am 10. April 2021. Dieser Artikel löste eine große Nachfrage nach diesem Buch aus. Herausgeber Hermann Kiefer zog nun im Beisein von Werner Hillen, dem Vorsitzenden des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Saarland, eine Zwischenbilanz: Rund 700 Bücher sind bisher verkauft worden.

„Peter Kiefer hat mit seinem Buch einen entscheidenden Beitrag zur Erinnerungsarbeit geleistet“, so Werner Hillen. Hier sitzt er im gleichen Boot mit dem Volksbund, der mit seinen 2,8 Millionen Kriegsgräbern, die er in 46 Staaten pflegt, ebenfalls die Erinnerung an die Vergangenheit wachhält und zur Mahnung aufruft. Die Entscheidung von Hermann Kiefer, dem VDK von jedem verkauften Exemplar 1,-- € zukommen zu lassen, unterstreicht die gemeinsamen Interessen bei der Aufarbeitung der deutschen Geschichte.

Hillen dankte Hermann Kiefer für sein Engagement und den überreichten Scheck, der der Friedensarbeit des Volksbunde zugutekomme. Die Scheckübergabe fand an einem symbolischen Ort statt – mitten in der Höckerlinie hinter der alten Ziegelei, einem der Brennpunkte der Kämpfe von 1945, die mehr als zweitausend Soldaten beider Nationen das Leben kostete.