Meldungen aus dem Landesverband Saar
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Neue Aluplaketten für deutsche Kriegsgräber in Rumänien

Saarländische Reservisten unterstützen eine Dorfgemeinschaft

Neue Aluplakette mit deutschem und ungarischem Text Bernd Längler

Seit 12 Jahren ist die Reservistenkameradschaft (RK) Püttlingen in regelmäßigem Austausch mit Bewohner*innen des rumänischen Dorfes Dănești. Sie transportiert jährlich Hilfsgüter in diese Region. Bernd Längler, RK-Vorsitzender und zugleich Vorstandsmitglied des LV Saar, hat bei diversen Besuchen gute Kontakte geknüpft und sich für die Menschen eingesetzt.

In Dănești gibt es seit 1944 einen deutschen Soldatenfriedhof, der an der Stelle des ehemaligen Feldlazaretts Nr. 703 angelegt wurde. Insgesamt ruhen dort 36 deutsche Soldaten – 5 von ihnen sind unbekannt. Bis 2005 war der Friedhof einfach nur Wiesenland ohne jegliche Kennzeichnung der Grablagen. Lediglich an den Mulden im Boden war zu erkennen, dass hier Gräber sind. 2005 hat der Geschichtslehrer Zoltan Pal die Initiative ergriffen und durch Spendenaufrufe und Würstchenverkauf beim Sommerfest Gelder zusammengetragen, um den Friedhof mit einem weißen Bretterzaun einzufrieden und jede Grablage mit einem weißen Holzkreuz zu kennzeichnen. 2016 gelang es Bernd Längler über die Deutsche Dienststelle in Berlin die Namen derer zu ermitteln, die dort bestattet sind. Daraufhin hat Zoltan Pal erneut Geld aufgetrieben und einen Gedenkstein mit den 31 Namen der gefallenen Soldaten anfertigen lassen (Hinweis: Dieser Soldatenfriedhof ist keine der 832 Kriegsgräberstätten, die der Volksbund betreut).

Der Soldatenfriedhof, der inmitten einer malerischen Berglandschaft liegt, wird von den Dorfbewohner*innen instand gehalten. Letztes Jahr strichen Jugendliche den Zaun in frischem Weiß und zogen Kreuze auf den Gedenksteinen nach. Als kleines Dankeschön erhielten sie vom LV Saar T-Shirts, Caps und Urkunden. 

Spende aus dem Saarland ermöglicht eine Beschriftung der Gräber

Inzwischen gibt es noch eine Erneuerung: glänzende Aluplaketten mit zweisprachigem Text an den Kreuzen. Dr. Martina Teja, die Frau eines der Reservisten, sowie die Landeskameradschaft Saarland im Bund Deutscher Fallschirmjäger spendeten je 600 Euro, um dies zu ermöglichen. Auf den Plaketten ist – in deutscher und ungarischer Sprache – zu lesen: „Hier ruht ein deutscher Soldat“. Ungarisch deshalb, weil in der Region ca. 85-90% ungarisch stämmige Menschen wohnen. 31 Namen der 36 Kriegstoten sind zwar bekannt, doch leider nicht die genauen Grablagen der einzelnen Soldaten. So wurden keine Plaketten mit Namen angefertigt. 


Der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft und das Interesse gerade auch der Jugendlichen an der in Eigenregie errichteten Kriegsgräberstätte haben viel Anerkennung und Respekt verdient. Mit den wenigen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, leisten die Menschen in Dănești nachhaltige Erinnerungsarbeit und zeigen hierbei Offenheit und Toleranz. Weiter so!