Alle vier Jahre findet der Landesvertretertag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (VDK) statt, auf dem Rechenschaft über die zurückliegenden vier Jahre abgelegt wird. Außerdem wählen die Delegierten, die aus den 6 Landkreisen des Saarlandes kommen, den neuen Vorstand. Im Sitzungssaal des Rathauses in Lebach konnte der Landesvorsitzende Ministerin Monika Bachmann als Vertreterin des Schirmherrn, Ministerpräsident Tobias Hans, den Bürgermeister von Lebach, Hans Peter Brill, sowie zahlreiche Delegierte und Gäste begrüßen.
In seinem Grußwort ging Brill auf die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Volksbund und der Stadt Lebach ein, die schließlich auch dazu geführt habe, die Kriegsgräberstätte in seinem Ort als „Lernort Lebach“ einzurichten. Ministerin Bachmann hob die friedensstiftende Bedeutung des Volksbundes hervor und dankte dem Landesvorsitzenden und seinem Team für das hervorragende Engagement in Sachen Erinnerungsarbeit.
In seinem ausführlichen Bericht ging Hillen, der bereits 8 Jahre den Landesverband ehrenamtlich führt, vor allem auf die intensive Öffentlichkeitsarbeit des Volksbundes ein. So beruht die Arbeit des Vereins nicht nur auf der Pflege von 2,8 Millionen Kriegsgräbern auf 832 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern, was das Kerngeschäft darstellt. Der Volksbund ist auch sonst sehr vielseitig unterwegs. Im Saarland kommt der Gedenk-, Erinnerungs- und Bildungsarbeit eine große Rolle zu. Als Beispiel nannte Hillen einen deutsch-französischen Friedensmarsch, grenzüberschreitende Gedenkveranstaltungen, zahlreiche Fahrten nach Verdun und zum KZ Struthof sowie zum ersten Mal nach Auschwitz in diesem Jahr. Nirgendwo als an diesen Originalschauplätzen gelingt es besser, Jugendliche für die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit zu sensibilisieren. „Wir müssen aus der Vergangenheit lernen“, ist Hillens Forderung, „Frieden und Demokratie sind nicht selbstverständlich.“
Die weiteren Ausführungen machten das vielfältige Engagement des Vereins deutlich: „Wir haben die Kriegsgräberstätte Lebach in den letzten 4 Jahren als Lernort eingerichtet, wir bieten Informationsveranstaltungen zum Thema „Erben und Vererben“ an, wir laden unsere Mitglieder einmal im Jahr ins Staatstheater ein, begehen den Volkstrauertag in der Ludwigskirche, und wir gehen natürlich sammeln.“ Der Volksbund ist auf diese Gelder angewiesen, denn er finanziert sich zu 70 % aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. „Wer spendet, leistet einen Beitrag zum Frieden“, erklärt der Landesvorsitzende. Kriegsgräber seien Mahnmale, die erhalten und gepflegt werden müssen.
Hillen wies darauf hin, dass im letzten Jahr etliche Veranstaltungen coronabedingt ausfallen mussten, was jedoch durch mehrere Videoreihen für den neuen Facebookauftritt des LV Saar kompensiert werden konnte.