Meldungen aus dem Landesverband Saar
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Führung zu den Ehrenmalen und Kriegsgräberstätten auf dem Friedhof in Landsweiler-Reden

Vorstellung des QR-Code-Projekts

Die zehn interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer konnten bei der Führung vieles lernen. C. Kohlberger

Am letzten Freitag im August hatte der Historische Verein Schiffweiler e. V. gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zu einer Führung zu den Ehrenmälern und Kriegsgräberstätten auf dem Friedhof in Landsweiler-Reden eingeladen. Bei schönem Sommerwetter und nicht zu heißen Temperaturen konnten Amelie Zemlin-Kohlberger, Pressereferentin des Volksbundes im Saarland, und Detlev Zägel, Vorsitzender des HVS sowie Vorstandsmitglied des Volksbundes, zehn Gäste zu dem informativen Spaziergang begrüßen. 

Denkmal auf wundersame Weise verschwunden

Zägel berichtete über die Planung und den Bau des Ehrenmals für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges. So erfuhren die Gäste z.B., dass das Ehrenmal von den Vereinsmitgliedern der Vereinigung der Kriegsgeschädigten und Hinterbliebenen eigenhändig nach dem Plan des ortsansässigen Architekten Stockhausen erbaut wurde. Die Eröffnung fand am 3. August 1924 statt.

Der Spaziergang führte nun an der ehemaligen Leichenhalle vorbei, hinter der sich das ehemalige Ehrengrabfeld für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges befand. Die hier bestatteten Toten wurden später auf den heutigen Ehrenfriedhof umgebettet. Nach wenigen Metern gelangte die Gruppe zu einer leeren Grabreihe, auf der nur eine braune Fläche im Rasen noch auf das ehemalige Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten Soldaten des Zweiten Weltkrieges hinweist. Das Ehrenmal wurde am 6. August 1953 eingeweiht und verschwand still und heimlich Ende der 1960er bzw. Anfang der 1970er Jahre. Zägel konnte keine Unterlagen zum Verschwinden des Denkmals finden. 

Unterhalb des imaginären Ehrenmals befindet sich seit den 1940er Jahren der Friedhof für die Gefallenen und Vermissten sowie für die zivilen Opfer des Ersten Weltkrieges (untere Reihe, 12 Kriegstote) und des Zweiten Weltkrieges (obere Reihe, 21 Kriegstote) der Gemeinde Landsweiler-Reden. Wie Zägel weiter erläuterte, wurden außerhalb des Friedhofs noch weitere sechs Gefallene in privaten Gräbern bestattet. 

QR-Code-Tafel am Denkmal

Amélie Zemlin-Kohlberger wies die Zuhörerinnen und Zuhörer auf die QR-Code-Tafel am Denkmal hin und erklärte die Funktionsweise. Seit 2022 gibt es in der Gemeinde Schiffweiler insgesamt 4 solcher Tafeln. Scannt man den Code, gelangt man zu einer Liste mit allen Kriegstoten der Gemeinde, zusammen mit den Lebensdaten und dem Ort der letzten Ruhestätte. Die Denkmäler und Namenstafeln sollen auf diese Weise digital ergänzt werden. 

Hier finden Sie weitere Informationen zu dem Projekt.

Wir bedanken uns herzlich für die Teilnahme an der Führung und für die interessierten Fragen!

Detlev Zägel Beisitzer

Rentner

    Amélie Zemlin-Kohlberger Assistentin für Öffentlichkeitsarbeit