Meldungen aus dem Landesverband Saar
Meldungen aus dem Landesverband Saar

„Erinnern statt vergessen“ – und nicht „Vergessen, zu erinnern“!

QR-Codes an Püttlinger Denkmälern, Namenstafeln und Kriegsgräbern installiert

Gruppenbild am QR-Code: Bürgermeisterin Denise Klein (rechts des Denkmals) und Landesvorsitzender Alwin Theobald (links des Denkmals) freuen sich über die Umsetzung des Projekts. RK-Vorsitzender Bernd Längler (6.v.r.) und Amélie Zemlin-Kohlberger vom LV Saar (4.v.r.) haben es gemeinsam erarbeitet. Detlev Zägel (3.v.r.) hatte die Umsetzung in Schiffweiler schon 2022 durchgeführt.


Am Dienstag, 11.02.2025, weihte die Püttlinger Bürgermeisterin Denise Klein gemeinsam mit der Reservistenkameradschaft Püttlingen und dem Landesverband Saar des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. QR-Code-Tafeln ein. Der QR-Code auf den Tafeln führt unter anderem zu einer Namensliste von Kriegstoten, die in Püttlingen oder Köllerbach geboren sind. In der Liste kann man nachlesen, wo sie ihre letzte Ruhestätte erhalten haben. Insgesamt sieben solcher Tafeln sind nun in der Stadt Püttlingen zu finden. Finanziert hat sie die Reservistenkameradschaft Püttlingen.
 

Aloysius Strauss, geboren am 01.11.1920 in Püttlingen, starb am 17.08.1942 im Kriegsgefangenenlager Spasskij in Kasachstan. Er sah seine Heimat und seine Familie nie wieder. Er ist einer von über 460 Soldaten aus Püttlingen, die fern der Heimat fielen und deren Familien wohl nie an ihrem Grab Abschied nehmen konnten. 

Der einzige Ort, der den Angehörigen blieb, waren Namenstafeln an Denkmälern oder in Kirchen in ihrer Heimatgemeinde. Hier fühlten sie sich verbunden mit dem Verstorbenen und mit anderen Trauernden. Doch im Laufe der Zeit hatten immer weniger Menschen einen direkten Bezug zu den Gedenktafeln und Denkmälern. Inzwischen gehören sie zum Stadtbild und werden als selbstverständlich angesehen. Dies möchte der Landesverband Saar des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit kleinen QR-Code-Tafeln ändern. 

Wieder mehr Aufmerksamkeit für die Gefallenen der Weltkriege

Die blauen Tafeln wurden an den Kriegerdenkmälern am Püttlinger Rathaus und neben der Köllerbacher Martinskirche, an Namenstafeln in den Kirchen St. Bonifatius und St. Sebastian und neben Kriegsgräbern auf den Friedhöfen Ritterstraße und Engelsfeld angebracht. Sie sollen die Gedenkorte nicht stören und dennoch auf sie aufmerksam machen. 

Scannt man den QR-Code, erhält man zum einen Informationen zu den Denkmälern und zum anderen eine Liste mit Namen, Lebensdaten und Friedhöfen auf der ganzen Welt. Es sind die Namen von Soldaten, die in Püttlingen oder Köllerbach geboren und im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Die meisten von ihnen ruhen nicht in der Heimat, sondern in Kriegsgräbern unter anderem in Polen, Russland, Frankreich, Kasachstan oder Litauen. Diese Kriegsgräberstätten pflegt der Volksbund. 

Der QR-Code soll den Betrachter daran erinnern, wie viele Soldaten aus der Heimat an die Front geschickt wurden und dies nicht überlebt haben. Viele Soldaten wurden bis heute nicht geborgen und auf eine Kriegsgräberstätte überführt. Doch die Angehörigen sollen die Hoffnung nicht verlieren, denn jährlich werden noch ca. 11.000 Kriegstote gefunden und zum Teil auch noch identifiziert. Wer noch nach einem Gefallenen sucht, kann einen Antrag beim Volksbund stellen und wird informiert, sobald es Neuigkeiten gibt. Auch dazu soll der QR-Code animieren: die Familiengeschichte und die Geschichte der Heimat aufzuarbeiten und zu verstehen. 

Dank an die Unterstützer

Die Reservistenkameradschaft Püttlingen um ihren Vorsitzenden Bernd Längler hat die QR-Code-Tafeln finanziert. Mithilfe des Püttlinger Bauhofes wurden sie angebracht. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., LV Saar, bedankt sich herzlich für diese Unterstützung. 

Nach der Einweihung wurden die Anwesenden auf einen Umtrunk ins Rathaus eingeladen. Herzlichen Dank dafür an Bürgermeisterin Klein!

Amélie Zemlin-Kohlberger Assistentin für Öffentlichkeitsarbeit