Meldungen aus dem Landesverband Saar
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Einweihung einer Biografiestele auf dem Lernort Lebach

Angehörige eigens aus Baden-Württemberg angereist

Die Anwesenden hören dem Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Lebach zu, der die Biografie von August Amann vorliest. Volksbund/A. Zemlin-Kohlberger

Am 1. Juli 2024 hat der Volksbund die siebte Biografiestele auf dem Lernort Lebach eingeweiht. Sie steht am Grab von Soldat August Amann, geboren 1920 in Lautlingen (Baden-Württemberg) und gefallen 1944 bei Lebach. Die Einweihung auf der Kriegsgräberstätte in Lebach fand unter großer Anteilnahme der Lebacher Bürgerinnen und Bürger, des historischen Vereins, der ehrenamtlichen Volksbund-Arbeitsgruppe „Die Lebacher“ und viele anderer Institutionen statt. Landrat Patrick Lauer, Bürgermeister Klauspeter Brill und unser Landesvorsitzender Alwin Theobald hielten jeweils ein Grußwort.

Die Rede von Landrat Lauer begann mit dem Satz: „Im Krieg stirbt zuerst die Wahrheit!“.

Er verwies direkt zu Anfang seiner Rede auf den jetzigen Ukrainekrieg und dass wieder einmal der europäische Kontinent Austragungsort für imperialen Größenwahnsinn ist. Er mahnte zu mehr Vorsicht im Umgang miteinander und warnte vor Rechtspopulisten jedweder Couleur.

Bürgermeister Brill nahm den Faden seines Vorredners auf und stellte die Frage:

„Aber warum ist das Gedenken und Erinnern so wichtig? Weil es uns daran erinnert, wie wertvoll Frieden ist und welche Opfer dafür in der Vergangenheit gebracht wurden. Es gibt uns die Möglichkeit, aus der Geschichte zu lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten.“

Landesvorsitzender des Volksbundes, Alwin Theobald, bedankte sich bei allen, die das Projekt unterstützen und möglich machen.

Schwiegertochter des Gefallenen: "Mein Mann hat seinen Vater immer vermisst"

Nach den offiziellen Reden ging es auf die Kriegsgräberstätte, wo die Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums die Lebensgeschichte von August Amann erzählten. Danach wurde gemeinsam das „Vaterunser“ gebetet, bevor Pastor Zangerle das Grab segnete.

Die Schwiegertochter von August Amann, Ursula Nufer, kam extra aus Lautlingen in Baden-Württemberg angereist, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Sie war sichtlich gerührt und erzählte, dass ihr Mann seinen Vater immer vermisst hätte.

Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Lebach haben unter der Leitung von Frau Müller-Warken das Schicksal von August Amann recherchiert und dokumentiert. Das historische Material ist bereits über die Webseite www.lernort-lebach.de für Schulen und Interessierte abrufbar.

Ein paar Schritte vom Grab Amanns entfernt liegt der SS-Standartenführer Ernst-Friedrich Schützeck. Auch seine Lebensgeschichte wurde von den Schülerinnen und Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums recherchiert und vorgetragen. Er erhielt keine Stele, sein Lebensweg ist allerdings ebenfalls über die obengenannte Webseite nachzuvollziehen.