Meldungen aus dem Landesverband Saar
Meldungen aus dem Landesverband Saar

Ehrenamtliche aus dem Saarland pflegen Kriegsgräber in Frankreich

Campingplatz als Unterkunft an der Landesgrenze

Sechs Männer knien neben Grabkreuzen

"Die Lebacher" nach getaner Arbeit Die Lebacher

„Die Lebacher“, eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe des Volksbundes Saar, die schon einige Jahre deutsche Soldatenfriedhöfe zwischen Maas und Mosel pflegt, hatte von der Metzer Zentrale für die Pflege der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich (SESMA) den Auftrag erhalten, in der Woche nach Pfingsten 2025 die Grabkreuze der Kriegsgräberstätte St. Avold zu reinigen. Der Fokus sollte darauf liegen, die Namen und die Sterbedaten der Gefallenen auf den Kreuzen wieder lesbar zu machen. Um die Kosten gering zu halten, hatte die Gruppe sich auf einem Campingplatz in Überherrn einquartiert, von wo aus sie jeden Tag mit zwei Autos nach Frankreich pendelte. 
 

Kriegstote der frühen Schlachten des Ersten Weltkrieges hier bestattet

Im Juli 1914 begann der Erste Weltkrieg. Er entfachte unter den europäischen Völkern einen Hurra-Patriotismus, der in eine Katastrophe führte. Sie kostete Millionen Menschen, insbesondere jungen Kriegsfreiwilligen, das Leben. In den ersten Kriegstagen entwickelte sich zwischen Frankreich und Deutschland die Schlacht um Lothringen. In die Auseinandersetzung war auch die preußische Garnison in St. Avold verwickelt, wo ein schweres Artillerieregiment der deutschen Armee stationiert war. Viele junge, oftmals minderjährige, Freiwillige zogen in diesen Krieg und starben, schlecht ausgebildet und ohne Kampferfahrung, auf dem Schlachtfeld. Auf dem relativ kleinen deutschen Soldatenfriedhof in St. Avold kann man 209 Gräber aus diesen Tagen besichtigen. Aber nicht nur die Gefallenen der ersten Kriegstage sind hier beerdigt; aus den folgenden Schlachten an der Maas und an der Marne wurden gefallene Kameraden hinzugebettet.

Die Namen der jungen Gefallenen sollen uns mahnen

Die Männer aus Lebach bürsteten die Steinkreuze von 209 deutschen Gefallenen ab, nachdem sie bereits mit einem Algenentferner abgesprüht worden waren. Danach haben sie alle Namen akribisch mit einem weißen Spezialstift nachgezogen, um sie wieder lesbar zu machen. Zusätzlich haben sie zwei Geländer und ein Eingangstor entrostet und neu gestrichen. 

„Die Namen der jungen Deutschen stehen für eine leidvolle Geschichte, die niemals in Vergessenheit geraten darf. Die Idee ist, durch die Bewahrung der Namen die Botschaft der europäischen Einigung lebendig zu halten: Für Frieden und Völkerverständigung! Nie wieder Krieg!“

Lothar Schmidt, Mitglied der Gruppe sowie des Landesvorstandes des LV Saar

Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Lebachern für ihren Einsatz!

Amélie Zemlin-Kohlberger Assistentin für Öffentlichkeitsarbeit
Lothar Schmidt Beisitzer

Dipl.-Psychologe

    Jahrgang 1958, verheiratet, 2 erwachsene Söhne
    Bis 2025 GdP-Gewerkschaftssekretär (Gewerkschaft der Polizei)
    Für Volksbund mit 7 Lebacher Freunden seit 2010 engagiert.
    Projekte: Gravelotte, Montois-la-Montagne, Andilly, Sandweiler, Consenvoye, Fenetrange und Lebach