Meldungen aus dem Landesverband Saar
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Beindruckende Gedenkzeremonie im Beinhaus von Verdun

Werner Hillen entzündet die Flamme du souvenir privat

"Wir tragen keine Schuld an diesen schrecklichen Ereignissen, aber wir haben die Verantwortung, die Jugendlichen darüber zu informieren.", lautet das Fazit eines Teilnehmers der offenen Fahrt nach Verdun vergangenen Samstag. 30 Interessierte aus dem Saarland nahmen an der Fahrt unter Leitung des Landesvorsitzenden Werner Hillen teil. Zum ersten Mal fanden auch die Entzündung der „Flamme du souvenir“ sowie eine Kranzniederlegung im Beinhaus statt.

Die Gruppe wurde von Hillen zunächst durch die kühlen Gänge des Fort Douaumont geführt, bevor es die sehenswerte Ausstellung im 2016 neu eröffneten Mémorial de Verdun besichtigte. Von dort ging es weiter zum zerstörten Dorf Fleury, in dem heute beschriftete Steine die Standorte der damaligen Gebäude markieren. Das Dorf wurde während der Schlacht von Verdun komplett zerstört. Es hat bis heute einen Bürgermeister und Ortsschilder, da es allen Besucher*innen als Mahnung dienen soll.

Um sich über das bisher Erlebte auszutauschen, kehrte die Gruppe in das Restaurant L’Abri des Pélerins zum Mittagessen ein. Hiernach führte Hillen sie über die französische Kriegsgräberstätte vor dem Beinhaus, auf der 16.142 Kriegstote bestattet sind.

Das Team, das das Beinhaus betreut, hatte im Vorhinein angeboten, im Gewölbegang eine Gedenkzeremonie abzuhalten, was Werner Hillen gerne annahm. Er las zunächst den Brief eines 1918 an der Westfront gefallenen französischen Soldaten an seinen Sohn vor und interpretierte ihn. Hiernach legten zwei Teilnehmerinnen das mitgebrachte Gesteck nieder, Hillen entzündete die „Flamme du souvenir“ und die Gruppe legte eine Schweigeminute ein. Nachdem Hillen das Totengedenken verlesen hatte, sangen alle noch die deutsche Nationalhymne. Alle Teilnehmer*innen waren sehr ergriffen von dieser Gedenkzeremonie an diesem besonderen Ort und wiesen auf die Wichtigkeit und Bedeutung solcher Gedenkstättenfahrten hin. "Warum lernen wir nicht aus unserer Vergangenheit und machen immer wieder die gleichen Fehler?", fragen sie sich. „Unsere Jugend muss die Vergangenheit kennenlernen. Und das passiert am besten an diesen authentischen Orten“, sind sie sich sicher.

Wie sie bei einem abschließenden Umtrunk an der Meuse mitteilten, waren sie auch insgesamt begeistert von der lebendigen und anschaulichen Führung und wollen weitere Gedenkstättenfahrten zu den KZs Struthof und Auschwitz mit dem Volksbund unternehmen.

Text: Amélie Zemlin-Kohlberger